Allgemein

Dieser Text wurde am 06. April 2020 verfasst.

Es ist bald Ostern in der Schweiz und unser kleines Land ist so ruhig wie schon lange nicht mehr – das Corona-Virus SARS-CoV-2 hat uns alle in die Knie gezwungen. Das öffentliche Leben wurde grösstenteils komplett eingeschränkt, viele Kleinunternehmer und Kleinstunternehmerinnen bangen um ihre Zukunft und Zuhause bleiben wurde noch nie so breit gesellschaftlich akzeptiert und gewünscht wie in diesen Tagen.

Der Bundesrat hat die ausserordentliche Lage in der Schweiz bis zum 19. April ausgerufen – doch wie geht es danach weiter? Verschärfung, Verlängerung oder Lockerung? Ideen stehen viele im Raum, sie sind mal besser und mal schlechter, aber Ideen darf jede und jeder frei äussern, sind sie doch meist nur ein laut ausgesprochener Gedanke und keine konkrete Forderung.

Wenn es hingegen um konkrete Pläne zum Ausstieg aus dem Lockdown und die Zeit danach geht, preschen aktuell vorallem politische Parteien in den Vordergrund. Allen voran war es die SVP, welche bereits am 31. März ihren Planzum Ausstieg aus den Corona-Massnahmen vorstellte. Einen Tag später, am 1. April, stellte die FDP ihre Forderungen für eine Exit-Strategie vor und die SP arbeite gerade an einem Papier welches nach Ostern erscheinen soll.

Nun stellt sich die Frage, wer sollte in einer solchen Lage die kurzfristigen Pläne für unser Land schmieden? Da gehen die Meinungen natürlich auseinander. Und genau wie bei Online-Kommentatorinnen und Kommentatoren ist die eigene Meinung die Beste. Woher aber das Wissen aus der Epidemiologie oder der Wirtschaft kommt, auf welchem die Meinung basieren sollte, steht meist als unbeantwortete Frage im Raum.

In einer solch ausserordentlichen Lage, wie wir uns aktuell befinden, sind es nun keine Politikerinnen und Politiker, welche Pläne für Lockerungen der Massnahmen vorstellen sollten. Die Angestellten des BAG sowie ihre Expertinnen und Experten kennen sich mit der Verbreitung und Eindämmung eines Virus am besten aus. Logischerweise sollten also auch diese Menschen Strategien entwickeln, ab wann welche Massnahmen wie gelockert oder angepasst werden. Aber auch dies geschieht erst dann, wenn sich die gesamte Bevölkerung an diese Massnahmen hält und dies beinhaltet nicht nur regelmässiges Hände waschen und Abstand halten, sondern auch Zuhause zu bleiben und solidarisch zu sein mit den Mitmenschen.

Der Bundesrat steht nun von vielen politischen Seiten unter Druck zu handeln – sei es für die Bevölkerung oder die Wirtschaft, die Forderungen nach der Aufhebung des Lockdown werden immer lauter. Was wir uns wünschen sollten ist, dass der Bundesrat sich hier weiterhin auf seine Experten stützt und nicht von Links oder Rechts bedrängen lässt. Die Massnahmen zur Bekämpfung des neuartigen Corona-Virus sind einschneidend und tun uns allen weh, sie sind aber nötig. Eine solche Lage sollte nicht von Politikerinnen und Politikern beendet werden, welche ihre Kenntnisse in ganz anderen Bereichen haben. Dies führt dazu dass sich die politischen Parteien als Retterin der Nation darstellen wollen, ihre Strategien haben somit oftmals eigene Zwecke zwischen den Zeilen, womit dann die Basis der Partei befriedigt wird. Nein, beendet werden sollte dieser Lockdown von den Menschen, welche als einziges Ziel haben die Eindämmung dieser Pandemie voranzutreiben und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Alles andere sind politische Machtspiele, für welche die Schweiz aktuell keinen Bedarf hat.

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