Um unser Bildungssystem beneidet uns nahezu die ganze Welt. Der duale Weg mit der Berufslehre, welche von Beginn an praktische Arbeit im Betrieb mit theoretischem Material in der Berufsschule verbindet, wird in der Schweiz gelebt wie in keinem Land sonst. Die weiterführenden Möglichkeiten von Matura, (höhere) Fachhochschulen, Berufs- und Fachprüfungen, Bachelor und Master bieten den Lernenden weitreichende Möglichkeiten, um beruflich weiterzukommen.
Die Gymnasialen Schulen und Fachmittelschulen bieten mit Maturität die Abschlüsse an den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen in Bachelor, Master und Doktorat an und somit in die Führungspositionen.
Leider werden immer wieder die beiden Ausbildungswege gegeneinander ausgespielt. Eines dem anderen aufgewogen oder überlegen dargestellt. Dabei wäre doch ein Land, bei welchem die Bevölkerung eine Mischung aus beiden Bildungswegen darstellt, deutlich besser situiert. In einem KMU würde man wohl kaum einen Master-Absolventen anstellen, da die Lohnforderungen meist nicht erfüllt werden können und die praktischen Erfahrungen in der Arbeitswelt fehlen. Anders wiederum sehe ich z.B. keine Pharmaindustrie, welche Mitarbeiterinnen anstellt, welche nicht an einer Universität einen Abschluss in der jeweiligen Fachrichtung abgeschlossen hat.
Um unsere Gesellschaft aufrecht zu erhalten, braucht es weiterhin die Angebote der Berufslehren und die Angebote der Universitären Ausbildungen. Jedoch hat sich in den Köpfen vieler Jugendlicher der Gedanke festgesetzt, dass man mit einer normalen Lehre nicht genügend verdient, oder mindestens eine 5-stellige Summe im Monat erreichen will, ansonsten sei das Leben nicht lebenswert. Ich finde, mit einem Lehrabschluss kann man genauso gut leben. Man muss nicht irgendwelchen Standards nacheifern, welche in Filmen oder auf Social Media zelebriert werden.
Die Schweiz muss ihr Duales Bildungssystem und die weiterführenden Hochschulen und Universitäten beide fördern und die Attraktivität von beiden Optionen darstellen. Zudem muss endlich in der Schule über Politik gesprochen werden und zwar nicht nur in der Berufsschule oder im Gymnasium, sondern bereits in der Obligatorischen Schule soll Jugendlichen klar gemacht werden, wie einzigartig die Schweizer Demokratie ist und wie wichtig es ist, daran teilzuhaben.