PG Slots Ansprachen – Remo Zuberbühler https://remozuberbuehler.ch Wed, 04 Dec 2019 16:55:36 +0000 de-CH hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.0.8 Gastrede DV JCVP Schweiz 16.11.2019 https://remozuberbuehler.ch/gastrede-dv-jcvp-schweiz-16-11-2019/ https://remozuberbuehler.ch/gastrede-dv-jcvp-schweiz-16-11-2019/#respond Wed, 04 Dec 2019 16:55:36 +0000 https://remozuberbuehler.ch/?p=377 Ich wurde von der Jungen CVP Schweiz eingeladen, an ihrer Delegiertenversammlung vom 16.11.2019 das Pro-Referat für die Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm zu halten und somit gegen das Referendum, welches von Michael Frauchiger (JSVP ZH) vorgestellt wurde, anzutreten.

Nach meiner Rede und einer kurzen aber intensiven Diekussionsrunde, habe ich die Abstimmung mit 63 zu 8 bei 8 Enthaltungen gewonnen, die JCVP hat somit überdeutlich die JA-Parole zur Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm gefasst und sagt somit Ja zum Schutz vor Hass.

Nach dem mich betreffenden Punkt der DV hatte ich einige Zeit, mich mit Vertretern der JCVP und auch meinem Gegner im Referat, Michael Frauchiger, auszutauschen. Dies zeigt für mich wiedermal deutlich, dass man sich auf der Bühne fremd sein kann und gegenseitige Positionen vertritt, und abseits der Bühne sich dennoch freundschaftlich begegnet.

Bilder: Pegoraro Film and Photography GmbH

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Delegiertenversammlung BDP Schweiz 31.08.2019 https://remozuberbuehler.ch/delegiertenversammlung-bdp-schweiz-31-08-2019/ https://remozuberbuehler.ch/delegiertenversammlung-bdp-schweiz-31-08-2019/#respond Mon, 09 Sep 2019 00:02:34 +0000 https://remozuberbuehler.ch/?p=357 Ich durfte anlässlich der Delegiertenversammlung der BDP Schweiz in Lupfig im Kanton Aargau eine Rede halten. Hier die Textversion:

 

Liebe BDP-Familie,

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher,

 

als erstes möchte ich mich dafür bedanken, diese Chance erhalten zu haben, hier vorne zu stehen und vor euch allen zu sprechen. Als Mitglied dieser Partei und als Präsident der Jungen BDP Schweiz ist es mir eine Ehre, hier eine Rede halten zu dürfen.

Der Titel meiner Rede sagt es eindeutig wovon ich in den nächsten 2 Stunden sprechen will: Solidarität. Keine Sorge, ich rede definitiv keine zwei Stunden, das klang nur besser als die effektive Zeit, die ich benötigen werde.

Das Jahr 2019 ist das „Jahr des Milizsystems“. Der Schweizerische Gemeindeverband hat dies so entschieden.

Wieso ist das wichtig? Dazu müssen wir erst wissen, was das „Milizsystem“ denn überhaupt ist, dazu ein kleiner Auszug aus dem Wörterbuch: Es ist „die nebenberufliche Ausübung von öffentlichen Ämtern und dem Dienst in der Armee (im politischen System der Schweiz)“. Wir sehen schon hier, das Milizsystem ist etwas ganz spezielles, was sich die Schweiz ausgedacht hat. Und worauf gründet dieses Milizsystem? Sicherlich nicht darauf, dass jede und jeder erwartet, für das eigene Engagement, egal wie klein es auch sein mag, entlöhnt zu werden. Nein, das hat etwas mit Solidarität zu tun, denn wie Wikipedia es schon sagt bezeichnet Solidarität „eine meistens in einem ethisch-politischen Zusammenhang benennte Haltung von Verbundenheit mit – und Unterstützung von – Ideen, Aktivitäten und Zielen anderer.“ Dabei geht es darum, sich gegenseitig zu helfen, für einander da zu sein. Denn wie der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas einmal sagte: „Wer sich solidarisch verhält, nimmt im Vertrauen darauf, dass sich der Andere in ähnlichen Situationen genau gleich verhalten wird, im langfristigen Eigeninteresse Nachteile in Kauf.“. Nun wissen wir, was der Begriff „Milizsystem“ bedeutet und was Solidarität ausmacht. Jedoch, wie hängen diese beiden Begriffe zusammen?

 

Das Milizsystem ist das Grundgerüst der Schweizer Politik. Vereine, Verbände, Gemeinden, Kantone und z.T. auch der Bund selbst bauen darauf, dass ein grosser Teil ihrer Arbeit Personen verrichten, welche dies entweder unentgeltlich tun oder nur mit einer ganz kleinen Entlöhnung, vor allem aber noch zusätzlich zum Hauptberuf. Sprich, es gibt zwar feste Verpflichtungen wie der Beruf, ist aber nebenbei noch in einem Verein aktiv, hilf in einer politisch en Partei mit und leistet so noch zusätzliche Arbeit, welche in erster Linie nicht für sich selbst ist, sondern für andere: Für die Mitglieder im Verein, für die Partei, für eine Gemeinde, einen ganzen Kanton oder die Schweiz an sich. Kurz: Für die Gesellschaft.

Hier können wir nun die Brücke zur Solidarität schlagen – was ist nun der Unterschied, ob ich mich im Milizsystem engagiere, oder ob ich einer Freundin helfe eine Party zu organisieren? In beiden Fällen werde ich nicht bezahlt. Jedoch helfe ich anderen Personen dabei, ihre Ziele zu erreichen und mache sie, und alle die es betrifft, dadurch vielleicht glücklich.

Die Solidarität geht aber noch weiter – und zwar auf staatlicher Basis, da ist sie sogar noch grösser, zudem noch anonym und gesetzlich vorgeschrieben. Krankenversicherungen z.B. funktionieren ebenfalls nach dem Prinzip der Solidarität. Ich weiss ja nicht, ob ich von dem Geld, welches ich eingezahlt habe und noch einzahlen werde, jemals etwas einfordern muss, aber ich zahle trotzdem. Für das System, für die restlichen Versicherten. Aus Solidarität.

Und wie kann man im kleinen Stil solidarisch sein, auf freiwilliger Basis? Ich kann solidarisch sein für ein krankes Familienmitglied und ihm beistehe. Aber auch im grösseren Umfeld kann ich solidarisch sein, nämlich wenn ich z.B. über einen Kredit abstimme, welcher meine Region selbst gar nicht betrifft. Überall wo Solidarität gelebt wird, setzen wir uns als einzelne Person für das Gegenüber ein, egal ob dies wiederum nur eine einzelne Person ist oder die gesamte Schweiz. Wie es bereits in der Bundeskuppel heisst: „Unus pro omnibus, omnes pro uno“„Alle für einen – Einer für alle“.

Solidarität heisst, das Grosse und Ganze zu betrachten und was dazu beigetragen werden kann, und nicht eigenbrötlerisch auf sich selbst behaftet zu sein. Das ist auch das Prinzip des Militär- und Zivildienstes. Tausende junge Personen leisten einen Dienst für mehrere Millionen. Sie unterstützen das ganze Land, sei dies beim Instandhalten von Militärausrüstung, Hilfe nach Unwetterkatastrophen oder direkt bei der Bevölkerung, in dem als „Zivi“ in einem Altersheim oder an einer Schule ausgeholfen wird.

 

Die Junge BDP engagiert sich stark für mehr Solidarität in der Schweiz – deshalb sind wir beim „ServiceCitoyen.ch“ aktiv, dem Verein zur Förderung des Milizengagements, und sind mit mehreren Mitgliedern direkt im Initiativkomitee vertreten. „ServiceCitoyen.ch“ ist ein Verein, welcher sich „Solidarität“ ganz dick auf die Fahne geschrieben hat, indem eine „Bürgerdienst-Initiative“ 2020 lanciert wird, welche die Schweizer Dienstpflicht erweitert und revitalisiert. Mit der Initiative soll es noch mehr Solidarität unter allen Bürgerinnen und Bürgern geben – denn es werden einige Kernpunkte gefordert wie z.B. die Dienstpflicht der Frauen oder die Möglichkeit den Dienst bei einer Feuerwehr zu absolvieren. Möglich wäre es evt. auch, die Diensttage mit einem kommunalen politischen Mandat zu leisten. Dies wäre in den Augen der Jungen BDP zentral, denn so kann die kommunale Politik wieder aufgewertet werden, da viele junge Erwachsene keinen Draht zur Politik haben und so Erfahrungen sammeln können.

Viele junge Menschen interessieren sich also nicht für kommunale Politik. Ab und zu kann ich es ihnen nicht verübeln, es kann schleppend und manchmal etwas langweilig sein. Aber je weniger Personen sich für ein politisches Amt zur Verfügung stellen, desto schwieriger ist es für eine Gemeinde überhaupt zu funktionieren. Es braucht nämlich nicht nur den Gemeindepräsident – es gibt so viele verschiedene Ämter zu besetzen, welche wichtig sind für ein geordnetes Zusammenleben in einer Gemeinde.

Wie kann man denn Jugendliche und junge Erwachsene dafür begeistern, sich in der Gemeindepolitik zu engagieren? Solidarisch zu sein? Es wäre wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen bereits in der Schule damit in Berührung kommen. Sie kennen von klein auf einen Turnverein, eienn Sport oder Fanclub und finden sich in solchen Organisationen zu Recht. Wieso also nicht auch innerhalb der Gemeinde und ihren verschiedenen Aufgaben? Schliesslich leben sie in der Gemeinde, und die Politik trifft sie und ihre ganze Familie ziemlich direkt.

Die ganz einfache Antwort darauf ist: Politik im Allgemeinen ist kein Thema an den Schulen. Oder nur eine Randbemerkung während einer Unterrichtsstunde. Dies ist schade und kontraproduktiv für das Schweizer Milizsystem, welches auf neue Personen angewiesen ist. Eine Idee, die Gemeindepolitik den Jugendlichen näher zu bringen wäre, eine Gemeinderatssitzung mit Jugendrelevanten Themen direkt in ein Klassenzimmer zu verlegen. So kann zugehört und direkt mitgeredet werden, was die Wünsche und Anregungen der direkt betroffenen sind. Was ebenfalls zu mehr Engagement führen kann, sind Jugendkommissionen, bei welchen die Jugendlichen Projekte konkret angehen und verwirklichen können, zusammen mit der Gemeinde.

Ich selbst war, während meiner Sekundarschulzeit, in so einer Jugendkommission und fand es ausserordentlich spannend, dachte für mich aber zum damaligen Zeitpunkt noch, dass das mehr nur so ein kurzer Ausflug in die Politik war. Da habe ich mich wohl getäuscht.

Aber wie kann die Solidarität und das Milizsystem der Schweiz im grossen Stil gefördert werden? Die Schulen sollten z.B. die Erwähnung von regionalen und kantonalen Jugendparlamenten- und Foren forcieren und z.B. auch die Jugendsession in ihrem Unterricht ansprechen. Ich selbst wusste z.B. nicht, dass es so etwas überhaupt gibt. Wäre mir dies früher klar gewesen, wäre ich wohl schon zu meiner Jugendzeit deutlich aktiver in der Politik geworden.

 

Denn bei Solidarität geht es darum, etwas der Allgemeinheit zurückzugeben, egal in welcher Form auch immer, ohne eine Gegenleistungen zu erwarten. Aber wenn wir solidarisch sind und uns im Milizsystem engagieren, ergeben sich dann vielleicht auch mal Dinge, welche man nicht für möglich hielt, wie z.B. von einer Frau alt-Bundesrätin das „Du“ angeboten zu bekommen, vom Fernsehen interviewt zu werden oder eine solche Rede hier halten zu dürfen.

Jede und jeder von uns hat in irgendeiner Hinsicht Verpflichtungen und geht Tätigkeiten nach, welche wir von Herzen und aus voller Überzeugung tun, und zwar nicht für uns selbst, sondern wegen der Sache, dem grossen Ganzen.

Denn genau davon lebt unser Milizsystem. Genau davon lebt die Schweiz.

Von Menschen, welche ihre eigenen Interessen etwas hintenanstellen, um das grosse Ganze zu verfolgen.

 

Vielen Dank.

 

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Festansprache 1. August 2019 https://remozuberbuehler.ch/festansprache-1-august-2019/ Fri, 02 Aug 2019 09:57:24 +0000 https://remozuberbuehler.ch/?p=343 Ich war am 31. Juli 2019 an der Bundesfeier in Aefligen BE als Festredner eingeladen. Diese grosse Ehre habe ich gerne angenommen, und habe meine erste offizielle Ansprache gehalten. Hier findet ihr den Text dazu, gebührend dem schweizerischen Nationalfeiertag in Mundart:

 

«Sehr geehrti Aefligerinne und Aefliger,

Sehr geehrte Gmeindratspräsidänt,

Sehr geehrti Feschtbsuecherinne und -bsuecher,

 

vorab möchti mi Bedanke dassi hie vorne darf stah, und zwar vorauem bir Brigitte Loosli, wo mi mit däm Telefonat vor es paar Mönet, doch chli überrascht het.
Es isch z erschte Mau, dass ig e Feschtahsprach zum 1. Ouguscht darf haute und es isch e grossi Ehr für mi, hie vor euch aune dörfe z stah und z rede. Ig ha mir lang Gedanke gmacht, über was me eigentlich redt bi sonere Feschtahsprach, ha duzendi Videos gluegt, mi wöue lah inspiriere und um ehrlich z sii: Ig weiss es hüt nonid rächt. Jedi Person leit angeri Schwärpünkt bi sonere Red, einisch politisch, einisch persönlich, einisch brueflich und einisch e Mix us auem. Darum hani mer überleit, für was dass d Schwiiz vorauem für mi persönlich steit und ha mi nachhär uf das fokussiert.

Glücklicherwiis het dr Schwiizerisch Gmeindverband ds Jahr 2019 zum „Jahr des Milizsystems“ userkore. Ds Milizsystem isch, ig zitiere churz usem Wörterbuech: „d näbebrueflechi Usüebig vo öffentliche Ämter und em Dienst ir Armee (im politische System vor Schwiiz)“. Was bedütet auso ds Milizsystem fürd Schwiiz? Das het für mi öbbis mit Solidarität z tue, und ou hie e churze Uszug us Wikipedia: „Solidarität bezeichnet e meischtens imne ethisch-politische Zämehang benännti Hautig vo Verbundeheit mit – und ungerstützig vo – Ideene, Aktivitäte und Ziele vo angerne.“. So, itz wüsse mer was ds Milizsystem isch und was Solidarität bedütet, aber was verbindet die beide mitenanger?

Ds Milizsystem isch ds Grundgrüscht vor Schwiizer Politik. Vereine, Verbänd, Gmeinde, Kantön und dr Bund boue druf uf, dass e grosse Teil vo Ihrere Arbeit Persone verrichte, wo das entweder unendgäudlich mache, oder mit ere ganz chliine entlöhni, aber vorauem näbem eigentliche Houptbruef. Sprich, me het zwar feschti Verpflichtige, äbe dr Bruef, aber isch näbebi z.B. no imne Verein aktiv, hiuft viellicht inere politische Partei mit und tuet so zuesätzlich no Arbeit leischte, wo nid in erschter Linie für sich säuber isch, sondern für angeri: für d Mitglieder im Verein, fürd Parteikollege, fürne Gmeind, e ganze Kanton, oder d Schwiiz. Churz: d Gsöuschaft.

Da chöimer itz d Brügg schlah zur Solidarität – was isch auso gross angers drah, obi mi im Milizsystem tue engagiere, oder obi anere Kollegin hiufe ihri Party z organisiere?
Ich beidne fäu wirdi nid bezahut. Ig hiufe aber angerne Persone derbi ihri Ziu z erreiche, mache se daderdür viellicht glücklich und ou aui wos betrifft, ih däm Bispiu itz aui wo ah die Party chöme.

D Solidarität geit aber no wiiter – und zwar uf staatlicher Basis, wo si no grösser isch und zudäm no anonym. Chrankeversicherige z.B. funktioniere äbefaus nachem Prinzip vor Solidarität. Me weiss nid ob me vo däm wome ihzahut jemaus möbbis muess bezieh, aber me zahuts ich. Für die angere.

Ds Grundgrüscht vor Schwiiz isch auso nid nume d Milizarbeit, sondern ou d Solidarität ungerenanger. Ou wenn mer wägem Kantönligeischt nid immer ihverstange si was die ih de angere Kantön säge und mache, aus Schwiiz häbe mer zäme und zeige üs solidarisch für aui Schwiizerinne und Schwiizer.

Wie auso würdi e Schwiiz usgseh, wo kei Milizarbeit gleischtet wird und wo niemer solidarisch isch? Mer luege das mau uf dr kommunale Ebeni ah:

Viellicht müesse mer üs nämlech gar nümme lang vorstöu wies isch ohni Milizarbeit, d Entwiicklig ir Schwiiz geit leider sehr ih die Richtig. Vieli Jungi Lüt interessiere sich nid für Gmeindspolitik. Ab und zue chanis ihne nid verüble, es cha schleppend und mängisch bitz längwiilig si. Aber je weniger lüt sich fürnes Gmeindsamt zur Verfüegig stöue, desto schwieriger isches fürne Gmeind schlussändlich, überhoupt z funktioniere. Es bruucht nämlich nid nume e Gmeindspräsidänt – es git so viu verschiedeni Pöschte z bsetze, wo wichtig si fürnes gordnets zämeläbe ihnere Gmeind.

Wie auso chame aus Gmeind jugendlichi und jungi Erwachseni derfür begeischtere, sich ir Gmeindpolitik z engagiere? Solidarisch z sii? Aus aueri erschts wärs wichtig, dass d Ching ou ihr Schueu scho dermit ih Berüehig chöme. Si kenne vo chli uf scho e Turnverein, e Sportclub oder Fanclubs, und finge sich ih unger sörtigne Organisatione z rächt. Wieso auso nid ou bi dr Gmeind und ihrne verschiedene Ufgabe?

Ganz eifach: Es wird ir Schueu nid drüber gredt.
Oder zweni, um hie nid auzu pessimistisch z töne. Ei Idee zum Bispiu wäri, d Gmeindspolitik de Jugendliche diräkt nöcher z bringe, ihdäm me z.B. e Gmeindsratssitzig mit Jugendrelevante Theme ihnes Klassezimmer verleit. Die Jugendliche chöi zuelose, diräkt ihri Meinig derzue abgäh und bechöme es gspüri über derfür was es bedütet, sich inere Gmeind z engagiere. E wiiteri Möglichkeit isch d schaffig vo Jugendkommissione. Ih sörtige Gmeindpolitische Instrumänt chöi Vorschläg konkret ahgange wärde und diräkt mit Jugendliche wiiterverfougt wärde.

Es git aber ou usserhaub vo de Gmeindsgränze Programm wie z.B. d Jugendsession und diversi kantonali und regionali Jugendparlamänt und -Fore, wo Interessierti sich chöi gah informiere und Glychgsinnti sueche. Wichtig isches hie, dass e Schueu, e Gmeind und ou dr Kanton d Wichtigkeit vo sörtige solidaritätsfördernde Programm erkennt und die ou dementsprächend ir Grundbiudig ahspricht. Ig persönlich ha z.B. nid gwüsst dass es es Jugendparlamänt überhoupt git. Und solang me nid weiss dass soöbbis existiert, de chunnt me ou nid uf d Idee im internet dernach z sueche um z merke, dass es ganz spannend cha si und die eigete interässe tuet abdecke.

Und wie chame solidarisch für die ganzi schwiiz si? Me chas „unfreiwillig“ si, wies bi Chranke- und Vorsorgeversicherige dr Fau isch. Aber ou freiwüuig, womit mer när bi chliine Handlige z.B. ir Familie bis hin zu grosse Handlige wie Abstimmige und Wahle lande. Wies scho ir Bundeskupple steit: „Unus pro omnibus, omnes pro uno“„Aui für eine – eine für aui“, was ja ou eis vo de Mottos vor Schwiiz isch.

Ig cha solidarisch si für es Familiemitglied wenns Chrank isch. Ig cha aber ou solidarisch si binere Abstimmig wos umne Kredit für öbbis geit, wo z.B. mini Region nid betrifft. Überau setzt me sich aus einzelni Person fürs Gägeüber ih, egau ob das nume ei angeri Person isch, es ganzes Dorf oder die kompletti Schwiiz.

Dr Philosoph und Soziolog Jürgen Habermas het mau gseit: „Wär sich solidarisch verhautet, nimmt im Vertroue dadruf, dass sich dr Anger ih ähnliche Situatione genau glych verhaute wird, im langfrischtige Eigeinterässe Nachteile in chouf.“

Solidarität heisst auso, ds Grosse und Ganze ahzluege und was me cha derzue biiträge, und nid eigebrödlerisch uf sich säuber behaftet z sii. Das isch z.B. ou ds Prinzip vom Militär- und Zivildienscht, einzelne Persone mag das ganze e Dorn im Oug si und finges absolut für nüt, angerersiits wiederum leischte tuusigi vo junge Persone e Dienst für mehreri Millione – ob freiwüuig oder nid, da chame sich itz drüber striite – si ungerstütze somit es ganzes Land, sig das nume bim Instandhaute vo Militärusrüschtig, bi Unwätterkatastrophe oder diräkt bir Bevölkerig aus Zivi wo z.B. imne Autersheim oder inere Schueu ushiuft.

Überau geits drum, öbbis ar Augemeinheit zrügge z gäh, ih welere Form ou immer das isch. Und wenn me solidarisch isch und sich im Milizsystem engagiert, denn ergäbe sich viellicht mau Sache, wome nie für möglich hätti ghaute. Me bechunnt viellicht es Gschänk über fürne Zyt imne Vorstand, me wird ihglade zumne Ässe vonere berüehmte oder bekannte Persönlichkeit, oder me steit plötzlich vor ere ganze Gmeind und hautet e 1. Ouguschtahsprach.

Itz hani so oft Solidarität und Milizsystem gseit, ig hoffe euch platzt itz de nid grad dr Chopf. Was isch auso d Moral vo minere Red?

Ou wenn dr gwüssi Teile vom politische und/oder em soziale System vor schwiiz mängisch nid verstöht oder euch nid dermit chöit identifiziere, dänket drah: Es ghört aues zumne grosse und ganze. Jedi und jede vo üs het ih irgendere Hinsicht Verpflichtige und geit Tätigkeite nache wome vo Härze und us vouer Überzügig macht, nid für sich, sondern wäg dr Sach.

Genau dadervo läbt üses Milizsystem. Genau dadervo läbt d Schwiiz.

Vo Mönsche, wo ihri eigete Interesse chli hingerah stöue, um ds Grosseganze z verfouge.

Itz, liebi Bsuecherinne und Bsuecher, wünsche ig euch e tolli Bundesfiir und hoffe, dass üsi Schwiiz ou in Zuekunft uf solidarischi Mönsche uf aune Äbenine cha zöue, sig das bimne Verein, emne Verband, bire Gmeind, emne Kanton oder bim Bund.

E schöne 1. Ouguscht euch aune!»

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